Info-Serie des JIZ München (eurodesk-Partner) zu Auslandsaufenthalten! HEUTE: Jobben oder auch "work & travel" im Ausland! Was du dafür wissen musst, kannst du hier kurz und knapp nachlesen.
Allgemeine Informationen
Beim Jobben und Arbeiten im Ausland unterscheidet man zwischen:
- Aushilfs- oder Ferienjobs (meist für ungelernte Arbeitskräfte) bei denen ihr i.d.R. nur ein paar Wochen (z.B. während der Sommermonate) im Ausland verbringt
- längerfristigen Arbeitsplätze für diejenigen mit abgeschlossener Ausbildung oder abgeschlossenen Studium
Wenn ihr noch keine Berufserfahrung habt und in die Arbeitswelt hineinschnuppern und Erfahrungen sammeln wollt, könnt ihr einen Freiwilligendienst machen, an einem Workcamp teilnehmen oder als ungelernte Kräfte in der Landwirtschaft mitarbeiten.
Generell gilt: Für EU-Bürger*innen der Europäischen Union ist es einfacher, in einem EU-Mitgliedstaat zu arbeiten als in Übersee, da kein Visum benötigt wird. Bei neuen EU-Mitgliedstaaten gelten allerdings Übergangsregelungen!
Welche Visa-Voraussetzungen ihr für einen Aufenthalt außerhalb Europas erfüllen müsst, solltet ihr im Voraus bei den jeweiligen Botschaften erfragen. Adressen der Botschaften erhaltet ihr beim Auswärtigen Amt.
Länderspezifische Informationen
Wenn ihr schon genau wisst, in welchem Land ihr arbeiten oder jobben möchtet, findet ihr hier Infos und Stellenbörsen unter. Außerdem könnt ihr bei den Eurodesk-Servicestellen in ganz Europa weitere Infos erfragen.
Bevor ihr im Ausland anfangt zu arbeiten, solltet ihr euch umfassend informieren über z.B.:
- Anerkennung eurer Berufsausbildung oder eures Studiums im Gastland
- Arbeits- oder Aufenthaltsgenehmigung
- wie die Kranken-, Renten-, und Sozialversicherungssysteme im Gastland funktionieren
- Arbeitsmarktsituation
- Stellen- und Wohnungssuche
- Bewerbungsprozess
- Arbeits- und Lebensbedingungen
Die Webseite von EURES bietet unter dem Stichwort "Leben und Arbeiten" länderspezifische Infos, genauso wie die Beratungsstelle für Auswanderer und Auslandstätige vom Bundesverwaltungsamt.
Infos und Beratung
Eine Anlaufstelle sowohl für Kurzzeitjobs als auch für feste Arbeitsstellen im Ausland ist die Zentrale Auslands- und Fachvermittlung der Bundesagentur für Arbeit (ZAV).
Ferien- oder Aushilfsjobs im Ausland
Erfahrungsgemäß stehen die Chancen auf kurzfristige Tätigkeiten/Ferienjobs besonders in folgenden Branchen recht gut:
- Touristik (Fluggesellschaften, Reiseveranstalter, Reedereien, Eisenbahngesellschaften, Hotels usw.)
- Gastronomie
- Landwirtschaft
- Sprachlehrer*innen (Deutsch als Fremdsprache)
- Mitarbeiter*innen bei internationalen Messen, Ausstellungen, Events oder Festivals
In diesen Bereichen lohnt es sich, die betreffenden Organisation, Gesellschaft oder den Veranstalter direkt anzusprechen und nach Jobs zu fragen.
Weitere Infos: www.rausvonzuhaus.de/tourismusjobs und www.rausvonzuhaus.de/jobs-natur-umwelt.
Work & Travel
Bei Work & Travel geht es darum, für mehrere Monate bis zu einem Jahr in einem anderen Land zu reisen und währenddessen zu jobben, um seine Reisekasse aufzubessern. Beachtet, dass ihr bei einem Work & Travel-Aufenthalt in jedem Fall Rücklagen braucht. Die Möglichkeiten sind je nach Land unterschiedlich. Meist handelt es sich um Aushilfsjobs (z.B. in der Landwirtschaft oder Gastronomie, im Tourismus, bei Veranstaltungen oder administrative Tätigkeiten). Work & Travel-Aufenthalte können entweder alleine oder über eine Vermittlungsagentur organisiert werden.
Verschiedene Adressen zu Agenturen findet ihr hier. Für die Serviceleistungen der Agentur zahlt ihr eine Gebühr. Bevor ihr euch für eine Agentur entscheidet, vergleicht das Preis-Leistungs-Verhältnis verschiedener Anbieter.
Klassischerweise laufen Work & Travel-Aufenthalte im außereuropäischen Ausland über ein „Working Holiday-Visum“. Es soll jungen Menschen die Möglichkeit geben, Einblicke in Kultur und Alltagsleben des Landes zu erhalten und erlaubt es, im jeweiligen Land Aushilfsjobs anzunehmen. Es gibt dieses Visum für Argentinien, Australien, Chile, Hong Kong, Israel, Japan, Kanada, Neuseeland, Südkorea, Taiwan und Uruguay. Ein Work & Travel-Aufenthalt in den USA ist nur mit zahlreichen Einschränkungen möglich. Informiert euch unbedingt bei der Botschaft, wenn ihr euch dafür interessiert.
Wenn ihr in Europa bleibt, ist die Organisation etwas einfacher, weil ihr als EU-Bürger*innen kein Visum braucht. Dennoch gilt auch hier: Informiert euch vorher gut über die Gegebenheiten in eurem Zielland.
Auf Farmen kann es sein, dass ihr für eure Mitarbeit Unterkunft und Verpflegung, jedoch keinen oder nur einen geringen Lohn, bekommt. In anderen Bereichen ist die Bezahlung besser, ihr müsst aber für Übernachtung und Verpflegung selbst aufkommen. Bei der Obst- und Gemüseernte wird man oft Stück- oder Körbeweise bezahlt.
Weitere Infos zu Work & Travel findet ihr unter www.rausvonzuhaus.de/work-and-travel.
Jobben in Nationalparks
Bäume pflanzen, Wege instand setzen, die Natur erhalten: Diese und weitere Herausforderungen zählen zu euren Aufgaben, wenn ihr bei der täglichen Arbeit in einem Nationalpark in Europa oder Übersee mithelft. Da die verschiedenen Parks unterschiedliche Konditionen für euer Beschäftigungsverhältnis haben, müsst ihr euch beim jeweiligen Park erkundigen, ob ihr für eure Arbeit beispielsweise Unterkunft und Verpflegung erhaltet oder ein Taschengeld bekommt. Hier findet ihr eine Sammlung von Links, die euch bei der Suche nach Nationalparks in den verschiedenen Ländern helfen soll.
Arbeiten bei internationalen Umweltorganisationen
Viele Organisationen, die sich für Natur und Umwelt einsetzen, sind international tätig. Eine aktive Mitgliedschaft ermöglicht bei vielen Organisationen auch den Einsatz bei Projekten im Ausland. Hier ist eine Auswahl international tätiger Umwelt- bzw. Naturschutzorganisationen:
Erntearbeit
In der Erntesaison werden viele Helfer/-innen auf Obst- oder Gemüsefarmen gesucht. Diese Einsätze werden meist bezahlt – oft Körbeweise –, und sind daher eine gute Möglichkeit, die Reisekasse aufzubessern. Aber Vorsicht, auch wenn es sich vielleicht nicht so anhört, Erntearbeit ist harte Arbeit. Wenn euch das nicht abschreckt, könnt ihr euch über die folgenden Internetseiten zum Fruit Picking in Australien und Neuseeland weiter informieren. Hier findet ihr weitere Anlaufstellen, bei denen ihr nach Einsatzstellen für Erntearbeit im Ausland suchen könnt.
Wie finde ich einen Arbeitsplatz im Ausland?
Wenn ihr einen Arbeitsplatz im Ausland sucht, solltet ihr eine abgeschlossene Ausbildung bzw. ein abgeschlossenes Studium und gute Sprachkenntnisse in der Landessprache haben. Wenn ihr im europäischen Ausland arbeitet, empfiehlt es sich, seine Erfahrungen, Kenntnisse und Fähigkeiten in den Europass eintragen zu lassen.
Beraten lassen könnt ihr euch von der ZAV, aber auch von EURES-Berater*innen. EURES ist ein Netzwerk der Europäischen Kommission und der Arbeitsvermittlungen der EU-Mitgliedsstaaten sowie Liechtenstein, Norwegen, Island und der Schweiz.
Auch bei der Stellensuche im Internet solltet ihr auf die Suchmaschinen der Bundesagentur für Arbeit und EURES zurückgreifen. Weitere Stellenanzeigen findet ihr auch in lokalen Zeitungen der Region, in der ihr arbeiten wollt. Die weltweiten Kontaktbüros der deutschen Außenhandelskammern (AHKs) findet ihr hier.
Weitere Angebote und internationale Stellenbörsen
Auf www.workaway.info und www.helpx.net bekommt ihr gegen eine geringe Anmeldegebühr Zugang zu Gastgeber*innen im Ausland, die euch bei 4-6-stündiger Hilfe, z.B. in Haus und Garten, freie Kost und Logis bieten.
WWOOF steht für „World-Wide Opportunities on Organic Farms“ und meint die Mitarbeit auf Farmen in der ökologischen Landwirtschaft (meist ca. 6 Stunden pro Tag) gegen freie Unterkunft und Verpflegung. Gegen einen geringen Beitrag erhaltet ihr eine Liste mit Kontakten der teilnehmenden Höfe.
Auslandsberatung im JIZ
Im JIZ finden regelmäßig Infoabende mit individueller Sprechstunde zu allen Auslandsprogrammen statt - ohne Anmeldung!
Quelle & weitere Informationen: www.rausvonzuhaus.de/arbeiten-im-ausland / www.rausvonzuhaus.de/jobs-natur-umwelt